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Einige Fakten:

Der von vielen Wissenschaftlern angenommene Urknall als Entstehungspunkt unserer heutigen Welt, ereignete sich vor etwa 15 Milliarden Jahren. Laut war er allerdings nicht, obwohl der amerikanische Ausdruck BIG BANG dies nahelegt. Für eine Schallausbreitung fehlte das Medium, und wir hatten doch noch gar keine Ohren!

Unserer Vorstellungskraft gelingt es nicht, ein solches Ereignis zu begreifen. Kosmologische Beobachtungen der letzten Jahrzehnte werden so gedeutet, dass ungeheure Materie- und Energiemengen in ungeheuer dichtem Zustand sich bei diesem big bang sehr plötzlich, explosionsartig auszudehnen begannen. Damit entstanden auch erst die uns vertrauten Dimensionen Raum und Zeit. Die oft gestellte Frage: „Was war davor?“ geht über unsere logische, naturwissenschaftliche Erkenntnisfähigkeit hinaus und kann nicht beantwortet werden.

Mit einiger Berechtigung wird die Sonne als unser Mutterstern bezeichnet. Zwar entwickelten sich Sonne und Planeten aus Urknallmaterial, aber in ihrer Form erst 8 - 10 Milliarden Jahre später. Der Sonne wie auch den anderen Sternen ist kein ewiges Leben beschieden, denn in weiteren 5 Milliarden Jahren wird ihr Brennstoff verbraucht sein und ihr Kern wird erlöschen. Ihr Brennstoff ist Wasserstoff, der durch Kernfusion in Helium umgewandelt wird und dabei Licht, Wärme und Elementarteilchen abstrahlt.

„Vor etwa 4,6 Milliarden Jahren begann eine Staub- und Gaswolke in irgendeinem Vorort der Milchstraße zusammenzustürzen. Sie schrumpfte und drehte sich immer schneller, bis sie schließlich eine Scheibe wurde. In ihrer Mitte wurde sie heißer und dichter, bis im Kern der Fusionsreaktor zündete. Ein Stern, unsere Sonne, war geboren.

Die von Kernfusionen angefeuerte junge Sonne schüttete Licht und Energie über ihre neu entstehende Familie: die neun Planeten, die sich in der sie umgebenden Scheibe bildeten.“

(Zitat aus „Das Weltall“ von Heather Couper und Nigel Henbest,
Dorling Kindersley 1998)

Seit 2006 wird Pluto jedoch nicht mehr zu den echten Planeten gezählt, sondern als Zwergplanet eingestuft, der vermutlich aus dem Kuiper-Gürtel am Rande des Sonnensystems stammt. Somit sind es nur noch acht Planeten wie vor seiner Entdeckung 1930.

Die Milchstrasse ist eine von unzähligen Galaxien, die ebenfalls alle in Bewegung sind und auseinander streben, nicht im Raum, sondern mit dem Raum. Sie ist spiralförmig, wie etwa 61% aller bekannten Galaxien, und erstreckt sich über 100.000 Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9,46 Billionen Kilometer = 9.460.000.000.000 km).

In der Mitte der Milchstraße vermutet man ein „schwarzes Loch“, so genannt, weil es ein derart massereiches, dichtes Gebilde ist, dass ihm nicht einmal Licht entweichen kann.

Was aber ist es, was diese ganze Welt zusammen hält? Es ist die aller Materie eigene Massenanziehungskraft, die wir besser als Schwerkraft kennen und mit der wir im Alltag ganz selbstverständlich umgehen. Schon allein unser Gewicht erinnert uns immer daran, dass wir es auf der Erde mit einer ganz bestimmten Schwere zu tun haben.

Im dynamischen Gleichgewicht mit der Fliehkraft sorgt die Massenanziehung dafür, dass die Planeten sich auf geordneten, berechenbaren Ellipsenbahnen um ihr Zentralgestirn bewegen. Das tun sie mit großer Geschwindigkeit, die Erde z.B. mit 107.000 km/h!

Unser Sonnensystem, ca. 28.000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstrasse entfernt, kreist mit noch größerer Geschwindigkeit um eben dieses Zentrum, nämlich mit rund 800.000 km/h.

Es stimmt: Alles ist in Bewegung.

„Du, Papa,“ fragte Paula ihren Vater abends beim Gutenachtkuss, „drehen wir uns wirklich die ganze Zeit?“ - „Ja, Paula, die ganze Zeit“ - „Und wir merken es nicht!“ sagte sie und schaute ihren Vater nachdenklich an. - „Nein, wir merken es nicht, weil die Erde so groß ist und uns fest hält.“

Margrit Lethen, April 2009

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