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46. Woche: Wenig bekannt – NGC 225

Fotografiert von: Günter Kerschhuber | | Astrofoto der Woche

Wer hat denn schon einmal etwas von diesem offenen Sternhaufen in der Cassiopeia gehört? Etwa 1.9° nordwestlich von Gamma Cassiopeiae gelegen, fristete der lockere Haufen (bis heute!) ein Schattendasein. Die wenigen Sterne, deren leuchtkräftigster ein 9.3 mag heller B8-Stern ist, stechen mit insgesamt 7 mag Haufenhelligkeit auf einem Areal von 12´ Ausdehnung kaum ins Auge. Und dennoch hat diese Aufnahme ihren Reiz. Einige Staubwolken durchsetzen das Gebiet, und der kleine enthaltene Reflexionsnebel VdB 4 präsentiert seine blaue Farbe. Die Rolle des „Beleuchters“ übernimmt der B-Stern BD+61 154 mit 10.64 mag. Obwohl diese Zone voll von interstellarer Materie ist, entdeckt man keinen rotleuchtenden Emissionsnebel. Die UV-Energie des Sternhaufens reicht nicht aus zur Anregung des Balmerspektrums. Die Entfernung von NGC 225 beträgt etwa 2000 Lj. Rechts am Bildrand bemerkt man eine leichte Sternkondensation. Dies ist ein weiterer offener Haufen mit der Bezeichnung Stock 24. Er ist mit 6200 Lj viel weiter weg als NGC 225.

Die Aufnahme fertigte Günter Kerschhuber am 1./3. November 2008 auf einer Gemini-Montierung G42 an. Ort war die Gahbergsternwarte am Attersee/Salzkammergut. Für das Luminanzbild wurde ein Intes Mk69 bei 900 mm Brennweite benutzt (Fokalverhältnis f/6). Mit einer SBIG ST-10XME wurde dabei 122 x 300 s belichtet. Die Farbauszüge entstanden gleichzeitig an einem 4-Zoll-Apo NP101 (Televue) bei 540 mm Brennweite. Mittels einer Starlight SXV-H9 wurde folgendermaßen belichtet: RGB = 39/38/46 x 290 s. Diese Zeiten ergeben für die benutzte Anordnung aus Teleskop, Kamera, Filtern und atmosphärischen Bedingungen eine korrekte Farbkalibration gemäß G2-Stern.

Hörst Du unseren Applaus zu diesem 20-stündigen „Belichtungs-Marathon“, lieber Günter?

RA = 0 h 43.4 min, DEK = +61° 47’

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