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Ausdruck vom: Montag, der 18.03.2024

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Das Astronomieprojekt im ev. Kindergarten Hattingen-Niederwenigern

projektiert und geschrieben von Sven Ackermann

Eingeladen wurde ich vom evangelischen Kindergarten in Niederwenigern um ein vorerst eintägiges Projekt zum Thema Astronomie durchzuführen. Hintergrund war, dass die Vorschulkinder (Alter 5-6) stellenweise Erfahrung mit "Star Wars" gesammelt hatten. Hier galt es vorrangig den Kindern zu zeigen, wie die "Wirklichkeit" aussieht und entsprechendes Wissen zu vermitteln.

In Vorbereitung zu diesem Thema habe ich die acht Planeten unseres Sonnensystems auf Pappkarten geklebt sowie Modelle eines Space Shuttles, eines Astronauten im Anzug und der Internationalen Raumstation (ISS) vorbereitet. Hinzu kamen Karteikarten mit den Namen der Planeten und zur Veranschaulichung unserer Erdkugel eine entsprechend beklebte Styroporkugel aus dem Bastelladen. Weiterhin hatte ich noch allerhand Kleinzeugs dabei, falls die ein odere andere abschweifende Frage auftauchen sollte. So gerüstet starteten wir das Projekt.

Empfangen wurde ich von einer 20-köpfigen Gruppe und zwei Betreuerinnen. Gemeinsam haben wir den Bewegungsraum (Sport- und Gymnastikraum) für uns in Beschlag genommen.

Nach einer kleinen Vorstellungsrunde habe ich die Kinder gefragt, welche Planeten unseres Sonnensystems denn bekannt sind (der Todesstern zählt definitiv nicht dazu). Ich war überrascht, dass alle Planeten zumindest namentlich bekannt waren. Sogar das Pluto zum Kleinplaneten gemacht wurde und nicht mehr mitgezählt wird wussten einige. Super!

Als ich die Karten mit den Planeten präsentierte, gab es große Augen. Die Aufgabe war es, die entsprechenden Namen (auf den Karteikarten) den acht Planeten zuzuordnen. Mit ein paar Ausnahmen wurden alle Planetennamen korrekt zusortiert. Ganz große Klasse!

Nun ging es daran aus den Anfangsbuchstaben der Planetennamen einen Merksatz zu erstellen, um sich die Anordnung der Himmelskörper im Sonnensystem zu merken:

Nachdem wir den Satz ein paar Mal in der Gruppe aufgesagt hatten, saß er perfekt.

1. Merkur = M = Mein
2. Venus = V = Vater
3. Erde = E = erklärt
4. Mars = M = mir
5. Jupiter = J = jeden
6. Saturn = S = Sonntag
7. Uranus = U = unseren
8. Neptun = N = Nachthimmel

Im weiteren Verlauf habe ich noch, unter Präsentation des Shuttles, der ISS und des Astronauten, über die Abläufe eines Raketenstarts und der friedlichen und wissenschaftlichen Mission(en), im Weltraum erzählt. Dabei ging es mir vorrangig darum zu zeigen, dass zwischen Fiktion (Star Wars) und der Realität (NASA, ESA, ISS, etc.) deutlich zu unterscheiden ist. Kein Krieg, keine Borgs und keine Lichtschwerter ...

... aufgrund der guten Resonanz hat die Kindergartenleitung entschieden, das Projekt weiter auszudehnen. Bei einem zweiten Termin haben wir gemeinsam das Planetarium in Bochum besucht und eine der Kindershows gesehen. Die Kinder waren begeistert, was nicht zuletzt an der überwältigenden Darstellung der Thematik unter einer riesigen Kuppel lag. (siehe hierzu auch: ein Besuch im Planetarium)

Ein paar Tage darauf habe ich den Kindergarten ein vorerst letztes Mal besucht und mit den Kindern gemeinsam einen Space Shuttle Start gesehen. Dabei war die Begeisterung und die Neugier der Kinder allgegenwärtig, was sich in einer Reihe von Fragen widerspiegelte. Auch hier gab es bereits "erfahrene" Kinder, die bereits einen Shuttlestart verfolgt hatten und gute Beiträge dazu leisten konnten.

Das abschließende Highlight war die Beobachtung der Sonne mithilfe einer speziellen Sonnenschutzfolie und der "erste" Blick durch ein kleines 70mm Teleskop. Ich habe den Kindern die Funktion gezeigt und kurz ein wenig über die Entwicklung und verschiedenen Typen der Teleskope gesprochen. Interessanter war natürlich der Blick durchs Fernrohr und die Entdeckung der tollen Vergrößerung eines solchen Gerätes.

Fazit: Ich bin begeistert, wie viel Vorwissen die Kinder teilweise hatten und wie engagiert und wissbegierig die Kleinen mitgearbeitet haben. Unterstützt durch die Kindergartenleitung und die Betreuerinnen, haben wir ein tolles Projekt geleistet. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal meinerseits.