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BILDERGALERIE MATOBOS NATIONALPARK - REISE NACH SIMBABWE ZUR TOTALEN SONNENFINSTERNIS AM 21.6.2001

Alle hier veröffentlichten Bilder unterliegen dem Copyright des betreffenden Fotografen. Die Bilder sind lediglich zum PRIVATEN GEBRAUCH bestimmt.

Von Masvingo nach Bulawayo - Die Geschichte des Südens - Matabele-Land

Die Geschichte des südlichen Landesteiles, des Matabelelandes ist eng verknüpft mit den Namen bekannter Persönlichkeiten wie Livingstone, Rhodes, Selous, Bell, Jameson, Moffat, Mauch und Lubengula um nur einige zu nennen.

Begonnen hatte die Entdeckung und Besiedlung von Zimbabwe aus dem Süden dem heutigen Matabeleland.

Unter dem Ansturm der Voortrecker aus seiner Stammesbasis Kuruman nach Norden gedrängt überquerte der Herrscher Mzilikazi gegen Ende der 30er Jahre des 19.Jahrhunderts den Limpopo und gründete dort einen mächtigen militärisch geführten Staat.. Er regierte von seiner neuen Hauptstadt Mhlahlandela aus , einer nahe der Matopo Hills errichteten Residenz.

Um die Kontrolle über das Land vollends zu gewinnen setzte der König seine Verwandten sowie besonders vertrauenswürdige Häuptlinge als Herrscher in den abgelegenen Siedlungen ein. Die angriffslustigen Einheiten der Ndebele überfielen immer wieder benachbarte Gebiete und drangen bis in den Norden zum Zambesi vor.

In den 30 Jahren der Diktatur unter Mzilikazi unternahmen nur einige wenige Europäer , meist Jäger, Elfenbeinhändler, Forschungsreisende, Goldsucher und Missionare, zaghafte Versuche den Limpopo zu überqueren und in den Süden des Landes vorzudringen. Unter diesen ersten Europäern die das Land betraten waren auch der Missionar, Forscher und Arzt David Livingstone, sowie sein Schwiegervater Robert Moffat.

Moffat hatte sich schon vor dem Auszug aus Kuruman mit König Mzilikazi angefreundet. Dieser erlaubte Moffat im Jahr 1859, unter besonderem Schutz des Kleinkönigs von Inyati, eine Missionsstation im Matabeleland zu errichten. David Livingstone kam als Missionar ins Land. Er war weniger an der Tagespolitik interessiert als viel mehr davon besessen den Sklavenhandel in südlichen teil Afrikas zu beenden, indem er beitrug Afrika für das Christentum und den Handel zu öffnen. Livingstone hatte kaum Einfluss auf das politische Geschehen im Matabelestaat und seiner Nachbarn, sondern erregte das Aufsehen Europas durch seine Reiseberichte und Entdeckungen in Inneren Afrikas.

Ende der 40er Jahre des 19.Jahrhunderts war Livingstone zu ersten Erkundungen aufgebrochen. Von denen eine vier Jahre dauernde Odyssee, die ihn bis zur Atlantikküste des heutigen Angola und bis zur Zambesimündung am indischen Ozean, dem heutigen Mosambik, führte.

Seine spektakulärste Entdeckung, am Ende dieser Reise waren die Victoiafälle. Seine Reise über mehr als 9.000 km quer durch den "schwarzen Kontinent", bei der er mit Ochsenkarren und zu Fuß unterwegs war, inspirierte andere Entdecker wie Speke, Baker und Burton dazu Afrika weitere Geheimnisse zu entlocken.

Andere Reisende wie Mauch und Baines erregten mit ihren Berichten über das Land "Ophir" und seinem Reichtum Aufsehen.

Der Kreis schloss sich. Die Besiedelung des Landes zwischen Limpopo und Zambesi durch die "Weißen" war nicht mehr aufzuhalten.

Nach dem Tode von Mzilikazi folgte dessen Sohn Lubengula auf den Thron. Dieser den Europäern aufgeschlossenen Herrscher spielte eine entscheidende Rolle auf dem Weg zum Staat Rhodesien.

Gegen Ende der 70er Jahre waren am Hofe des Regenten Lubengula zahlreiche Europäer zu finden, die aus verschiedensten Gründen Ansprüche auf das Land nördlich des Limpopo geltend machen wollten.

Portugiesen , Engländer und Buren aus dem Transvaal schielten nach der Vorherrschaft im Lande. Lubengula beschwerte sich immer mehr über die Frechheit mit denen die Eindringlinge den Versuch machten sein Land in Besitz zu nehmen und ihre Strassen bauten.

All dies gehörte zu einem "Ausverkauf" des afrikanischen Kontinents an die Großmächte in Europa, die sich in ihrer Gier nach Macht und Kolonien gegenseitig zu übertrumpfen schienen. Hinter dieser Politik standen hohe Wirtschaftsinteressen. Die zynische Missachtung der eingeborenen Bevölkerung hatte ihren Höhepunkt erreicht.

Zentrale Figur im Spiel um Macht im südlichen Afrika war Cecil Rhodes, ein bereits in jungen Jahren zu ungeheurerem Reichtum gelangter Süd-Afrikanischer Minenbesitzer und Politiker. Sein Traum bestand darin, innerhalb eines einzigen britischen Kolonialstaates, eine Strasse von Kapstadt nach Kairo zu bauen.

Rhodes glaubte an die wirtschaftlichen Ressourcen des Landes nördlich des Transvaal. Eindeutig wollte er auch die Machtverhältnisse im südlichen Afrika zu Ungunsten der Buren auf die britische Bevölkerung umschichten. Das neue Territorium sollte seinen Vorstellungen nach Teil des Empire werden. Andererseits misstraute er den Londoner Politikern so sehr, dass er darauf bestand das neue Land selbst zu regieren.

Charles Rudd ein Gesandter und Agent von Cecil Rhodes brachte im Jahr 1888 den König des Matabelelandes, Lubengula, dazu einen Vertrag zu unterzeichnen. Inhalt des Vertrages den Lubengula unterschrieb waren die Abtretung der Schürfrechte und weiterer Privilegien.

Jetzt war Rhodes Weg frei. Er gründete die British South African Company (BSAC). Dieser Gesellschaft übertrug im darauffolgenden Jahr die Königin Victoria von England weitreichende politische und administrative Vollmachten.

Im Jahr 1890 besetzte die BSA Company mit einer neu geschaffenen Truppe das Mashonaland, das Gebiet nördlich von Lubengulas Reich. Im September des gleichen Jahres hissten die Pioniere die britische Fahne in Fort Salisbury dem heutigen Harare.

Trotz ihrer kommerziellen Ausrichtung war die BSA Company in seiner Handlungsweise ein unabhängiger Staat. Mit der Befugnis Steuern zu erheben, Straßen und Eisenbahnen zu bauen Münzen zu prägen, Militär und Polizeikräfte zu rekrutieren, Verträge zu schließen und kriege zu führen.

Nach nur drei Jahren des Friedens mit Lubengula, kam es der BSA Company ein Überfall von Ndebelekriegern auf eine Ortschaft nahe Mashvingo, gerade recht. Dr.Jameson, der Verwalter des bereits jetzt inoffiziell als "Rhodesien" bezeichneten Landes trieb eine Invasion ins Matabeleland im Jahr 1893 voran. Gubulawayo, die Hauptstadt Lubengulas Königreich wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

Der Matabelekönig Lubengula konnte fliehen, starb aber kurze Zeit nach seiner Flucht, im Nordwesten des Landes nahe der Ortschaft Kamativi, an Pocken. Das Matabelereich war untergegangen.

Durch die militärischen Erfolge bestärkt und ermutigt durch die "Befriedung" des Landes kamen mehr und mehr Siedler und Goldsucher ins Land. Die selbsternannte Regierung vergab Land und Weiderechte an diese Pioniere. Die Ndebele wurden in ein ihnen zugewiesenes Reservat getrieben.

Nach drei Jahren , im Jahre 1896 erhoben sich die Ndebele in einem Aufstand gegen die "neuen Herren". Einige Shonavölker schlossen sich den Aufständischen an. Doch die Übermacht der weißen BSA Company war übermächtig. Der Matabeleaufstand wurde durch Rhodes Truppen blutig niedergeschlagen.

Rhodes persönlich führte die Friedensverhandlungen in den Matopo Hills; die Matabele und Shona legten ihre Waffen endgültig nieder.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ging rasend voran. Bereits 1897 wurde mit dem Bau einer Eisenbahnverbindung nach Beira, am Indischen Ozean begonnen. Gold, Kohle, Chrom, Kupfer und Asbest- Vorkommen ließen die Bergbaugesellschaften reichlich profitieren. Der Tabakanbau zeigte sich als sehr exportträchtig. Die Land und Viehwirtschaft prosperierte.

Rhodes war fast alles das gelungen was er sich vorgenommen hatte. Ein riesiges Land "Rhodesien" war geschaffen. Es umfasste das heutige Zimbabwe, Zambia und Malavi und den nordöstlichsten Teil Mosambiks.

Erst im Jahre 1911 wurde dem heutigen Zimbabwe der Name "Süd-Rhodesien" gegeben um eine Unterscheidungsmöglichkeit zu Nord-Rhodesien und Nyassaland zu haben. Bis in die 20er Jahre des 20.Jahrhunderts übte die BSA Company die Alleinherrschaft aus.

In einer Abstimmung im Jahre 1923 entschieden sich die damals allein wahlberechtigten Weißen zum eigenen Staat. Aus Süd-Rhodesien wurde eine britische Kronkolonie.

Rassengesetze

Das Wahlrecht schloß seit 1898 alle Afrikaner aus.

Land Apportionment Act (1930) Verbot von Landbesitz außerhalb der von den Weißen festgelegten Grenzen. Die besten Landstriche besaßen allerdings die Weißen. 1961 besaßen die Weißen mehr als 1/3 des Landes, stellten aber nur 6% der Bevölkerung.

Passgesetz Jeder Schwarze musste einen Paß mit sich führen, wenn er außerhalb der Reservate (Tribal Trust Lands) befand. Einen solchen Paß bekam man jedoch nur, wenn man einen gültigen Arbeitsvertrag besaß.

Land Husbandry Act: Enteignung viele afrikanischer Familien. Um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, mussten diese Familien in die Städte ziehen, ein unerschöpfliches Arbeitskräftereservor.

Unlawful Organisations Act Die ANC (African National Congress) war 1959 (zwei Jahre nach seiner Gründung) bereits verboten worden, dieses Gesetz erklärte alle politischen Aktivitäten als illegal.

Law and Order Act Verbot von öffentlichen Versammlungen mit mehr als 3 Personen.

Detention Act Festnahme einer Person bis zu 5 Jahren ohne die Notwendigkeit eines geregelten Verfahrens.

1922 erfolgte die Trennung von Südafrika (ungern, denn die Bodenschätze des Landes Zimbabwe waren gerne gesehen). Das Land wurde nach seinem Begrüunder Cecil Rhodes „Rhodesien" genannt. Das Land erhielt den Status einer sich selbst verwaltenden Kolonie im britischen Empire.

1953, nach dem 2. Weltkrieg, wurde aus Nordrhodesien Sambia, Nyassaland wurde zu Malawi und Südrhodesien unter Präsident Garfield Todd zur „Federation of Rhodesia and Nyassaland".

Nach dem 2. Weltkrieg gab es überall in den afrikanischen Staaten Bestrebungen, die Unabhängigkeit zu erhalten und das schwarze Nationalbewußtsein wuchs.

Im Gegensatz zu Sambia und zu Malawi erreichten die Unabhängigkeitsbewegungen in Zimbabwe nicht, dass das Mehrheitswahlrecht für schwarze Wähler eingeführt wurde. Diese wurden unter Ian Smith den Rhodesiern immer noch verweigert. Im Gegenteil, er erklärte 1965 ein unabhängiges weißes Rhodesien. Der damalige britische Premier Harold Wilson weigerte sich, zwecks Sanktionen Truppen zu entsenden. Die UNO und Südafrika verhängten welche, wurden jedoch nie strikt eingehalten und verpufften. 1971 wurde der Zwist beigelegt und das „weiße Rhodesien" akzeptiert.

1957 Gründung der ANC (African National Congress) durch Joshua Nkomo, bereits 2 Jahre später von der Regierung verboten.

Gründung der NDP (National Democratic Party) durch Nkala, Samkange, Takawira. Die ersten Massenunruhen brechen aus (seit 1896). Die NDP wird kurz darauf verboten.

Die Reaktion darauf war die Gründung der ZAPU (Zimbabwe African Patriotic Union) durch Nkomo und Parirenyatwa.

1963 Abspaltung durch Meinungsverschiedenheiten, es entsteht noch die ZANU (Zimbabwe African National Union), das ist auch die heute regierende Partei. Beteiligt waren Malianga, Robert Mugabe, Edson Sithole und Leopold Takawira. Ihre Ziele: Bodenreform, Rückgabe des Landes an afrikanische Kleinbauern, Bildung für alle, Aufhebung der Rassegesetze, staatliche Kontrolle der Schlüsselindustrien.

1969 Aufstände und Gefechte des „weißen" Militärs mit den Guerillas. 1969 wurde eine Verfassung verabschiedet, die den Schwarzen mehr Rechte zusprachen. Dies genügte der Opposition jedoch nicht, abgelehnt. Anfang der 70er Jahre mündeten die Auseinandersetzungen in einen Bürgerkrieg, generell als „2. Chimurenga" bezeichnet.

Gleich zwei Guerillaarmeen entstanden, die ZANLA (ZANU) und die ZIPRA (ZAPU). Sie erhielten Beistand von UN, VR China, dt. u. schwdische Solidaritätsgruppen). Die Regierungspartei unter Ian Smith wurde unterstützt von Südafrika und Großbritannien. 1976 schlossen sich die beiden Parteien ZANU/ZANLA und ZAPU/ZIPPA zusammen in der OAU (Organisation for African Unity). Dies wurde gekennzeichnet durch ein „PF" jeweils angehängt.

Verhandlungen 1976 in Genf führten zu keinem Ergebnis. 1978 Einigung von Durchführung von Wahlen, die aber nicht von allen akzeptiert wurden, weil dabei Armee, Polizei, Justiz und Wirtschaft in den Händen der Weißen verblieben.

Erst im „Lancaster-House-Abkommen" von 1979 einigte man sich. Bis 1990 verblieben den Weißen 20 von Einhundert Sitzen im neuen Parlament. 1980 erste freie Wahlen in Zimbabwe. Mugabe (ZANU) bekam 60% der Stimmen.