Mit dem Absetzen der Sonde Rosetta auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko ging im September 2016 die äußerst erfolgreiche Kometenmission der europäischen Raumfahrtorganisation ESA zu Ende. Zum damaligen Zeitpunkt waren aber erst rund fünf Prozent der gewonnenen Daten ausgewertet. Die beteiligten Wissenschaftler werden also noch einige Jahre mit der weiteren Analyse beschäftigt sein. Dabei nehmen sie sich vor allem jene Daten vor, die nicht aus attraktiven Bildern bestehen, sondern aus eher unscheinbaren Zahlenkolonnen und Messkurven, die einer sorgfältigen Interpretation bedürfen. Einige der Bordinstrumente von Rosetta hatten Staubteilchen eingesammelt, die vom Kern des Kometen entwichen waren. Denn je näher dieser rund drei Kilometer große Brocken aus felsigem Material, Geröll und Eis der Sonne kam, desto stärker erwärmte sich seine Oberfläche. Dadurch kam es zu Ausgasungen, die jeweils größere Mengen an staubigem Material mitrissen. Dieser Auswurf an Gas und Staub ist es letztlich, der Kometen in Sonnennähe die charakteristischen Schweife ausbilden lässt.
Sonnensystem: Kometenstaub unter der Lupe Mit dem Absetzen der Sonde Rosetta auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko ging im September 2016 die äußerst erfolgreiche Kometenmission der europäischen Raumfahrtorganisation ESA zu Ende. Die beteiligten Wissenschaftler werden noch einige Jahre mit der weiteren Analyse beschäftigt sein, denn bis zum September waren erst rund fünf Prozent der gewonnenen Daten ausgewertet. Einige der Bordinstrumente von Rosetta hatten Staubteilchen eingesammelt, die vom Kern des Kometen entwichen waren. An diesem Kometenstaub sind die Wissenschaftler besonders interessiert. Denn vermutlich ist das Material der Kometenkerne einst in Sternen entstanden und seit der Frühzeit unseres Sonnensystems unverändert geblieben. Während wir auf der Erde praktisch keine Substanzen mehr finden, die nicht schon mehrmals umgewandelt wurden, setzen Kometen Materie frei, die seit Jahrmilliarden in ihren Kernen eingeschlossen war. Damit haben die Wissenschaftler gewissermaßen direkten Zugriff auf den Urstoff, aus dem sich einst alle Himmelskörper unseres Sonnensystems bildeten. In unserer Titelgeschichte ab S. 22 beschreibt eine der Forschungsgruppen, wie sie den Kometenstaub analysiert hat und welche Schlüsse sie daraus zieht.
Vom Schwarzen Loch zerrissen? Die im Juni 2015 entdeckte vermeintlich hellste Supernova ASASSN-15lh gab den Astronomen von Anfang an Rätsel auf. Die Daten passten nicht in die gängigen Modelle. Ende 2016 veröffentlichten Astronomen eine alternative Lösung. Ihr zufolge ist zwar der Tod eines Sterns für den Ausbruch verantwortlich, allerdings nicht derjenige eines Riesensterns. Stattdessen soll ein massereiches Schwarzes Loch einen Stern zerrissen haben - doch das funktioniert nur, wenn das Loch rotiert. Lesen Sie mehr hierzu ab Seite 16.
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