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Ausdruck vom: Montag, der 18.03.2024

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Was ist ein Sternbild ?

Wenn man von einem dunklen Standort aus hinauf zum sternklaren Himmel blickt,  kann man über sich viele Sterne sehen. Die Sterne bilden dort ein Muster, in dem jeder einzelne Stern seine feste Position hat. Darum nennt man diese Sterne „Fixsterne“. Obwohl es für uns so aussieht, als wären die Sterne am Himmel alle gleich weit von uns entfernt, stehen sie tatsächlich unterschiedlich weit von uns im Weltraum.  Die Sterne am Himmel sind Sonnen, ganz ähnlich wie unsere Sonne, sie sind jedoch viele Billionen und Billiarden Kilometer weiter von uns weg.

Die Erde dreht sich in 24 Stunden um ihre Achse, von West nach Ost. Aus Sicht eines irdischen Beobachters dreht sich der Sternenhimmel daher ganz langsam um einen Punkt, der senkrecht  über dem Nordpol liegt. Die Drehgeschwindigkeit des Sternenhimmels beträgt 15° pro Stunde, und zwar von Ost nach West. Daher kann man anhand der Drehung der Erde den Lauf der Zeit messen.  Am Tag dient der Stand der Sonne als Zeiger, bei Nacht ist es die Stellung der Sterne.  Wenn man sich am Sternenhimmel gut auskennt, kann mit einem Blick zum Nachthimmel ablesen, wie spät es ist, und auf welchem Breitengrad man sich befindet.

Damit man sich am Himmel in der Menge der sichtbaren Sterne besser zurechtfinden kann, wurde der Sternenhimmel schon vor vielen Jahrtausenden in einzelne Bereiche aufgeteilt, in denen hellere Sterne leicht erkennbare Muster bilden. Diese Bereiche sind die Sternbilder.  Sie sind gewissermaßen die  Länder auf der Weltkarte des Sternenhimmels.

Heute gibt es 88 Sternbilder. 48 dieser Sternbilder waren schon in der klassischen Antike bekannt. Einige dieser klassischen Sternbilder wurden schon vor ca. 7000 Jahren im Zweistromland von den Chaldäern in Ur erfunden, sie sind im Grunde buchstäblich „Ur-alt“.

Wie ich ein Sternbild am Himmel finde

Um am Himmel ein Sternbild erkennen zu können, muss der Himmel sternenklar und so dunkel sein, dass man auch die schwach leuchtenden Sterne gut sehen kann. 
Dann braucht man einen Menschen, der sich am Sternenhimmel gut auskennt, so dass er einem zeigen kann, welche Sternbilder zu sehen sind, und wo die Sternbilder am Himmel liegen.
Ist ein solcher Mensch nicht verfügbar, kann man eine drehbare Sternkarte verwenden. Auf dieser Karte muss man den Ausschnitt des Sternenhimmels einstellen, den man zum Beobachtungszeitpunkt über sich sehen kann. In diesem Ausschnitt der Karte sieht man die Lage der Sternbilder, und kann mit einem Blick zum Himmel an der zugehörigen Stelle die einzelnen Sternbilder entdecken.
Ein modernes Verfahren ist der Einsatz eines Smartphones, auf welchem eine geeignete Astronomie-App läuft. Man startet die App und hebt das Smartphone zum Himmel, die App zeigt die Lage der Sternbilder, die in dem Areal liegen, auf die man das Smartphone aktuell ausgerichtet hat.  Der Vorteil des Verfahrens ist, dass man in der Grafik auf jedes einzelne Objekt zoomen kann, und dabei Namen und Daten des betreffenden Objekts präsentiert bekommt. Dadurch vermeidet man mögliche Verwechslungen von Himmelsobjekten. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass die Himmelssimulation vieler Apps den Nachthimmel nicht so präsentiert, wie er unter günstigen Beobachtungsbedingungen tatsächlich mit dem bloßen Auge,  im Fernglas oder dem Fernrohr erscheint.

Es braucht viel Übung, um sich am Himmel so gut zurechtzufinden, dass man die Sternbilder rasch erkennt.

Über den Autor Günther Bendt

Günther Bendt ist Jahrgang 1951, Diplompädagoge und Ingenieur für Physikalische/Biomedizinische Technik. Er arbeitete in internationalen Unternehmen der Medizintechnik und war zuletzt mehrere Jahrzehnte Technischer Redakteur in einem Telekommunikationsunternehmen. Seit dem Sommer 2016 ist er im Ruhestand.

Als Kind beobachtete er zufällig eine Mondfinsternis, dieses Erlebnis weckte sein Interesse an der Astronomie. Seit 1997 macht er Führungen für Besuchergruppen der Volksternwarte Aachen. Er ist aktives Mitglied im Arbeitskreis Astronomie der Sternwarte. Seit 2000 wartet er die technische Ausstattung der Sternwarte.

Bei Astronomie.de erstellt er seit 2004 u. a. die monatliche Himmelsvorschau. Seit 2008 präsentiert er im Arbeitskreis Astronomie seine monatlichen „Neuigkeiten aus der Astronomie“.

Als astronomischer Betreuer hat Günther Bendt seit 2009 diverse Reisegruppen für Astronomie.de und für andere Veranstalter auf Sonnenfinsternisreisen nach China und Australien, zum Venustransit auf Island sowie zu diversen Polarlichtbeobachtungen im winterlichen Lappland begleitet. Er war bei fünf Reisen zum Nordkap auf einem Expeditionsschiff Kreuzfahrt-Lektor für Astronomie und Polarlicht. Auf fünf Kontinenten hat er bislang acht Totale Sonnenfinsternisse erlebt.