Die Freihand - Montierung
von Wolfgang Paech

Die simpelste Art einer Montierung ist die sogenannte "Freihand-Montierung", d.h. man hält das Beobachtungsinstrument in den Händen. Der Körper selbst ist die Drehachse und das Genick die Höhenachse. Durch Drehen des Körpers und durch das Schwenken des Kopfes kann man so das Instrument (und seien es nur die bloßen Augen) auf jeden beliebigen Punkt des Himmels ausrichten. Der Vergleich "hinkt" stark, aber er beschreibt das Prinzip einer astronomischen Montierung.
Diese "Freihand-Montierung" kommt in der astronomischen Beobachtung eigentlich nur für schwach vergrößernde Feldstecher oder einfache Spektive in Frage. Jeder Beobachter, der schon einmal versucht hat, einen Feldstecher mit 10facher Vergrößerung ruhig zu halten, weiß was damit gemeint ist. Die Muskeln zittern unmerklich und dieses Zittern wird eben durch das optische Instrument mitvergrößert. Ab 10facher Vergrößerung weicht man dann spätestens auf ein Fotostativ mit Feldstecherklemme als Montierung aus, das es dann gestattet, den Feldstecher auf einen beliebigen Punkt des Himmels zu schwenken, festzuklemmen und zitterfrei zu beobachten.
Die andere Alternative - einen Feldstecher mit einem optischen oder elektronischen Bildstabilisator zu kaufen - kommt wohl für die meisten Amateure aus Kostengründen nicht in Frage.
Montierungen für astronomische Teleskope werden prinzipiell in zwei Gruppen unterteilt, wobei jede der beiden Gruppen verschiedene Unterkonstruktionen beinhaltet. Sie werden unterschieden in die sogenannten azimutalen- und in die sogenannten parallaktischen oder äquatorialen Montierungen. Beide Namen basieren auf dem Koordinatensystem für das sie konzipiert sind.