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ESO hilft europäischem Unternehmen internationalen Großauftrag zu gewinnen

Das französische Unternehmen CILAS hat einen mehrere Millionen Euro teuren Vertrag mit einer internationalen Organisation gewonnen, was zum Teil der gemeinsam mit dem ESO entwickelten Technologie zu verdanken ist. „Dies ist ein sehr schönes Beispiel, bei dem die ESO mit einem europäischen Unternehmen in die technologische Forschung und Entwicklung investiert und seine Fähigkeiten gestärkt hat“, sagt Stefan Ströbele, ein Experte für deformierbare Spiegel der ESO, der mit CILAS zusammengearbeitet hat.


Bildnachweis: CILAS

CILAS, einer der Industriepartner der ESO und ein Pionier auf dem Gebiet der adaptiven Optik, baute verformbare Spiegel für eine Reihe von Instrumenten an den Teleskopen der ESO. Viele Instrumente moderner Teleskope sind auf eingebaute Systeme der adaptiven Optik angewiesen, um die Auswirkungen der atmosphärischen Turbulenzen zu korrigieren. Verformbare Spiegel sind Schlüsselkomponenten dieser Systeme. Mit Hilfe von Aktuatoren kann ihre Oberfläche geringfügig verformt werden, wodurch die atmosphärische Verzerrung, die die Bilder unscharf macht, kompensiert wird.

Um die Forschung und technologische Entwicklung in Europa zu unterstützen und die Verfügbarkeit der notwendigen Technologie für die Teleskope der ESO sicherzustellen, arbeitete die ESO 2013 – 2015 gemeinsam mit CILAS und dem Thirty Meter Telescope International Observatory (TIO) an der Konstruktion und Entwicklung von Aktuatoren für deformierbare Spiegel.

Im vergangenen Jahr erteilte das TIO, eine internationale Organisation mit amerikanischen, japanischen, chinesischen, indischen und kanadischen Partnern, CILAS den Auftrag zur Entwicklung von zwei großen verformbaren Spiegeln für ihr Teleskop. „Unsere Investition in den frühen Phasen der Entwicklung hat CILAS geholfen, die Ausschreibung gegen einen US-Konkurrenten zu gewinnen“, sagt Elise Vernet von der ESO, die Leiterin des Entwicklungsprojekts 2013 – 2015.

„Dieser Vertrag ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen CILAS, TIO und der ESO zur Entwicklung der Technologie verformbarer Spiegel für sehr große Teleskope. Zu diesem Zweck hat CILAS seine Technologie, die ursprünglich in den 80er Jahren entwickelt wurde, an die Bedürfnisse der Astronomen angepasst und verbessert“, sagt Richard Palomo, der Verkaufsleiter der Abteilung für adaptive Optik bei CILAS.

Die von der ESO mitentwickelte Technologie könnte auch in anderen zukünftigen Teleskopen Anwendung finden.

 

Quelle: https://www.eso.org/public/germany/announcements/ann20004/