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3. Platz - Patrick Hochleitner und Dieter Beer (16 Punkte)

1. Woche - NGC 1579, ein Nebelgebiet im Perseus

Ungefähr 6° östlich des bekannten California-Nebels findet man NGC 1579. Dieses Objekt hat es bei uns noch nie zu sehen gegeben! Insofern ist das aktuelle AdW eine Premiere. Der Nebel hat eine Ausdehnung von 12´ x 8´ und wird in einigen Katalogen als Reflexionsnebel geführt. Laut Datenbank SIMBAD haben wir es mit einer H II-Region zu tun. Hier liegt eine sehr junge Sternentstehungszone vor. Der zentrale Bereich wird durch den rötlichen 16-mag-Stern LkHa 101 erleuchtet. Er besitzt eine Leuchtkraft von etwa 8000 Sonnenleuchtkräften und emittiert selbst H-Alpha-Licht. Radiobeobachtungen haben ergeben, dass dieser Stern von einer kleinen H II-Region umgeben wird. Alles steckt jedoch in einer dichten umgebenden Staubwolke, die nach Messungen aus dem Jahre 2004 eine Absorption von 10 mag bewirkt. Daher sehen wir nichts. Man vermutet, dass LkHa 101 ein massiver B-Stern von etwa 15 Sonnenmassen ist. In der Wolke stecken noch ein paar andere, aber lichtschwächere junge Sterne, die im Infraroten deutlich hervortreten. Die Entfernung wird auf 700 pc geschätzt, das sind 2280 Lj.

Das aktuelle AdW zeigt den Nebel rötlich-braun, mit einigen blau leuchtenden Partien und einer leichten Überlagerung von blauem Licht. Die Umgebung birgt weitere schwach bräunlich leuchtende Nebelsträhnen, was für eine Zone ausgedehnter Molekülwolken typisch ist.
Und zur Bestätigung: Im Jahre 2009 entdeckten Lada et al. eine riesigen Molekülwolke, die "California Giant Molecilar Cloud" genannt wurde. Nördlich des Californianebels zieht sie sich über mindestens 8° nach Osten und schließt dabei NGC 1579 ein. Die Masse der Molekülwolke beträgt mehr als 100.000 Sonnenmassen. Damit handelt es sich um die größte Molekülwolke in der näheren Sonnenumgebung. Die Entfernung der Wolke, und damit auch von NGC 1579, wurde auf 450 pc veranschlagt (1470 Lj).
Aufnahmeinstrument war ein Skywatcher Black Diamond ED120/765 mit Skywatcher Flattener x0,85. Als CCD-Kamera kam eine Moravian G2 8300 FW zum Einsatz, alles auf einer Montierung Neq6Pro. Die Nachführung erfolgte über ein Sucherfernrohr mit Lacerta Mgen der Marke Teleskop Austria. Belichtet wurde das LRGB-Bild mit 1165-445-375-450 min, was in Summe 40 h 35 min ergibt! Filter: Astronomik 2c. Aufnahmeort war Bruck a. d. Glocknerstraße, die Belichtungen datieren von folgenden Tagen: 23.+24.+25.11.2011, 16.01.2012, 20.+21.+22.10.2012 sowie 17.11.2012. Vorteil einer dermaßen langen Belichtungszeit: Die schwachen Hintergrundnebel treten nun strukturiert aus dem Untergrundrauschen. Als Software wurde verwendet: Pixinsight 1.7 und Photoshop CS5. Bildautoren sind die Fachgruppenmitglieder Patrick Hochleitner und Dieter Beer.

RA = 04 h 30 min 10 s, DEK = +35° 16´ 19´´

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