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Ausdruck vom: Dienstag, der 19.03.2024

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Breitband-Filter – Sky-Glow, CLS, LPR etc

Lichtverschmutzungsfilter bergen das größte Potential für Enttäuschungen. Im Idealfall blenden sie das gesamte künstliche Streulicht aus, sodass nur noch der Sternenhimel übrig bleibt. In der Praxis hängt das aber stark von den eingesetzten Leuchtmitteln ein. CLS-Filter können zwar wirklich gezielt das Licht einiger Leuchtstoffröhren ausblenden, allerdings hilft das nichts, wenn diese Lampen in der Umgebung nicht eingesetzt werden. Gegen Glühbirnen und ähnliche Leuchtkörper helfen Sie praktisch überhaupt nichts, da diese – genau wie Sterne – ohnehin in allen Farben des Spektrums leuchten. Sterne und Lichtverschmutzung werden also beide dunkler, während der Effekt auf die Nebelsichtbarkeit immer noch dezent bleibt. Außerdem sorgen sie für ziemlich bunte Sterne. Vorteilhaft ist, dass diese so genannten Breitbandfilter viel Licht durchlassen und so auch an kleinen Geräten nicht zu viel Licht schlucken. Sie können sogar bei einigen Reflexionsnebeln und Galaxien positive Effekte zeigen, allerdings nur, wenn der Himmel ohnehin schon recht gut ist. Auch unter sehr guten Bedingungen sind sie einen Versuch wert: Sie dämpfen die Sterne kaum ab, können die Nebel aber noch etwas besser hervortreten lassen. Generell liefern UHC- und OIII-Filter bei Nebeln deutlich bessere Ergebnisse, während für Sterne und Galaxien eine höhere Vergrößerung effektiver ist, da dadurch der Himmelshintergrund dunkler und der Kontrast besser wird.

Ein eher ungewöhnlicher Einsatzzweck sind Planeten, obwohl diese sich gegen die Lichtverschmutzung ohnehin gut durchsetzen können. Gerade Jupiter gefällt mir durch einen CLS-Filter überraschend gut, da so die Wolkenbänder detailreicher erscheinen. Auch bei Mars soll sich der Einsatz lohnen. Der Grund dafür liegt teilweise auch in der Dämpfung von überschüssigem Licht, sodass man bei der Beobachtung nicht geblendet wird. Für diese beiden Planeten ist auch der Baader Neodym Moon & Skyglow Filter interessant.

CLS-Filter gehen auch gegen die "himmlische Lichtverschmutzung" vor: Bei Nacht Tag werden durch die Sonnenstrahlung Ozon-Moleküle in der Erdatmosphäre gespalten, um bei Nacht wieder zu rekombinieren – dabei entsteht Licht, dass diese Filter ausblenden. Dabei wird ein größerer Bereich des Spektrums abgedämpft (etwa zwischen 540 und 630 nm, also Grün, Gelb und Orange), sodass die Vorteile bei der Deep-Sky-Beobachtung eher dezent sind.

Die Bezeichnungen der verschiedenen Hersteller variieren zum Teil, sodass Sie sich die Durchlasskurven der Filter genau ansehen sollten oder auf Erfahrungen (z.B. im Forum) zurückgreifen sollten. Die als Skyglow bezeichneten Filter von Baader Planetarium und von Orion unterscheiden sich zum Beispiel deutlich voneinander.

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