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Ausdruck vom: Montag, der 18.03.2024

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Welche Hilfsmittel benötige ich?

In diesem Punkt gilt grundsätzlich: Mit jedem Instrument können sinnvolle und interessante Beobachtungen durchgeführt werden. Es muss nicht gleich eine 10-Zoll Lichtkanone sein. Des Weiteren ist es für den Einzelnen auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Für den Einstieg genügt vorerst auch ein normaler Feldstecher. Sternbilder und ausgedehnte Himmelserscheinungen können mit diesem Instrument schon hervorragend studiert werden. Unter dunklem Himmel können sogar helle Galaxien, als auch helle Galaktische Nebel aufgefunden werden. Praktischerweise sollte der Feldstecher auf einem Stativ montiert werden. Der Beobachtungskomfort und die Ergebnisse sind dies auf jeden Fall wert. Ich für meinen Teil bediene mich für die Aufsuche und Orientierung in einem Himmelsausschnitt eines 7x50-Feldstechers. Für Planeten- und Mondbeobachtungen kommt ein 85mm Schiefspiegler zum Einsatz, und für Deep-Sky Beobachtungen ein 110mm Refraktor. Diejenigen unter den Lesern die dann doch schon über ein Teleskop verfügen, sollten dies nach Möglichkeit mit einer automatischen Nachführung ausstatten. So ist gewährleistet, dass sich der Beobachter vollends auf die Einzelheiten des Objekts konzentrieren kann. Wer auf einen mobilen Beobachtungsort angewiesen ist, für den ist eine Stromquelle für die Beobachtung unverzichtbar. Viele Teleskopanbieter bieten für diesen Fall jedoch individuelle Lösungen an. Notfalls tut’s dann immer noch der Zigarettenanzünder im Auto.

Für die Beobachtung selbst kann so ziemlich jeder Typ von Teleskop eingesetzt werden. Einzig für den Einsatzbereich sollte das Teleskop ein wenig angepasst werden. Das heißt, dass für Planeten- und Mondbeobachtungen Fernrohre mit langer Brennweite und kleinem Öffnungsverhältniss von Vorteil sind. Diese erlauben schärfere und kontrastreichere Bilder, als Instrumente mit kurzen Brennweiten und großen Öffnungsverhältnissen. Außerdem müssen bei kurzen Brennweiten, um hohe Vergrößerungen zu erzielen, viel zu stark vergrößernde Okulare eingesetzt werden, was sich  negativ auf das Einblickverhalten und damit auf den Beobachungskomfort auswirkt. Letztere Teleskoptypen eignen sich wegen der Lichtstärke besonders gut für die Deep-Sky Objekte und vor allem auch für Kometenbeobachtungen.

Ein Teleskop-Typ sollte für interessierte Leser an dieser Stelle Erwähnung finden. Denn dieser stellt für visuell arbeitende Beobachter einen hervorragenden Kompromiss aus Preis und Öffnung dar. Es handelt sich um die Dobson-Teleskope, welche dazu auch an mobilen Standorten schnell aufgebaut sind, und durch ihre einfache Bauweise gerade für den Einsteiger gut geeignet sind.

Zur weiteren Grundausstattung des Amateurastronomen gehört auf jeden Fall warme Kleidung und, bei einem längeren Beobachtungsabend, auch warme Getränke. Kalte Gliedmaßen wirken sich nicht nur schlecht auf die Gesundheit aus, sondern auch auf die Konzentration. Selbst in den Sommermonaten können die Temperaturen nachts, je nach Wetterlage, empfindlich absinken!

Okulare, Filter und anderes Zubehör, sollte geordnet in einem Koffer verwahrt werden. Somit ist gewährleistet, dass das optische Zubehör vor Staub geschützt ist. Weniger erfahrenen Beobachtern bietet es sich an, vor einer Beobachtungsnacht „Trockenübungen" an der Ausrüstung durchzuführen, damit in der Dunkelheit nicht erst lange nach einem bestimmten Teil gesucht werden muss. Dass spart Zeit und sorgt für Ruhe. Nach ein paar Astro-Exkursionen kommt die Routine hinzu und im Folgenden sind dann bereits zwei oder drei „Lieblingsokulare" auserwählt, sodass jeder Handgriff von selbst erfolgt.