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Die Starlink Satelliten

Leuchtende Lichterkarawanen, die über den Nachthimmel ziehen und staunende Himmelsbeobachter zurücklassen: Das Satellitenprojekt „Starlink“ hat weltweit innerhalb sehr kurzer Zeit das öffentliche Interesse auf sich gezogen.

Bereits Ende des Jahres 2019 erschienen die ersten Meldungen über Lichtpunkte, die mehrere Minuten am Sternenhimmel zu sehen sind und sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit fortbewegen. Dabei konnten bis zu 60 Lichterscheinungen wahrgenommen werden, die sich auf einer Route von Westen nach Osten mit identischem Abstand fortbewegt haben. Zeitweise war sogar von unbekannten Flugobjekten die Rede, da ein solches Lichterphänomen bis dato nicht bekannt war. Natürlich weiß man mittlerweile, dass es sich dabei um keine UFOs, sondern um eine irdische Erscheinung gehandelt hat: Den Starlink Satelliten.
Erfahren Sie nun kurz zusammengefasst die wichtigsten Informationen über das Projekt Starlink.

Wer steckt hinter den Starlink Satelliten?

Das Projekt Starlink wurde im Jahre 2015 offiziell vom US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX ins Leben gerufen. Das Unternehmen SpaceX wurde knapp 13 Jahre früher, im Mai 2002 in Kalifornien, vom Unternehmer und Tesla-CEO Elon Musk gegründet. Als Raumfahrt- und Telekommunikatiosunternehmen verfolgt SpaceX das langfristige Ziel, die Kolonialisierung des Planeten Mars zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel von SpaceX besteht darin, Raketenflüge um ein vielfaches günstiger anbieten zu können. Dafür werden unter anderem wiederverwendbare Raketenbooster verwendet, welche die Kosten eines Raketenstarts deutlich verringern. Seit Mai übernimmt SpaceX auch bemannte Versorgungsflüge zur internationalen Raumstation ISS.

Wozu dient Starlink?

Das Satellitennetzwerk Starlink soll für eine weltweite Netzabdeckung von Hochgeschwindigkeitsinternet sorgen. Um die flächendeckende Verfügbarkeit sicherzustellen, werden ungefähr 40.000 Satelliten benötigt. Gemessen an der Satellitenanzahl ist SpaceX mit seinen Starlinks somit der weltweit größte private Satellitenbetreiber und Hersteller.

Im ersten Schritt sollen die USA und Kanada an das von Starlink verfügbare 5G-Netwerk angeschlossen werden. Danach werden weitere Länder und Regionen folgen. Genauere Informationen über den Zeitpunkt der Integration sind hier aber noch nicht bekannt.

Diese Technik steckt hinter den Satelliten

Durch seine Bauweise und sein geringes Eigengewicht zählt ein Starlink Satellit zur sogenannten Smallsat-Klasse. Diese Klasse umfasst Satelliten mit einem Gewicht zwischen 100 Kg – 500 Kg. Der Starlink liegt mit seinem Gewicht von 260 Kg genau im Mittelfeld dieser Satellitenklasse.

Der Satellit selbst besteht aus einem flachen Panel, auf dem sich mehrere Antennen sowie die Antriebseinheit befindet. Durch den Hallantrieb in Form eines Ionentriebwerks, welches mit Kryptongas betrieben wird, kann der Satellit selbstständig seine Umlaufbahn erreichen und während der gesamten Nutzungsdauer halten.

Die Form des Satelliten ist im Vergleich zu anderen Modellen ungewohnt flach. Dies hat den Vorteil, dass pro Flug mit der Heavy Falcon Trägerrakete bis zu 60 Starlinks transportiert und in den Orbit abgesetzt werden können.

Kritik zu den Satelliten

Das Starlink Projekt findet in der Öffentlichkeit nicht nur Anklang. So werden die Satelliten besonders von Astronomen kritisch gesehen. Der Hauptgrund dafür ist Folgender: Die starke Lichtreflexion, welche durch die flache Bauweise hervorgerufen wird, stören besonders langzeitbelichtete Fotoaufnahmen vom Sternenhimmel. Dieses Problem wurde mittlerweile von SpaceX und Elon Musk erkannt. So soll ein spezielles Sonnenschutzschild die sichtbaren Reflexionen bei zukünftig gebauten Starlinks deutlich reduzieren.

So beobachten Sie die Starlink Satelliten

Widmen wir uns zum Ende hin noch der Frage, wie Sie die Starlinks am Nachthimmel sehen können. Grundsätzlich gilt, dass die Satelliten kurz nach dem Absetzen in den Orbit am besten sichtbar sind. Denn mit der Zeit vergrößert sich der Abstand der Satelliten zueinander und die Helligkeit nimmt ab.

Die aktuelle Position der jeweils letzten beiden Starlinkgruppen, die vergangenen und geplanten Starts sowie sichtbare Überflüge finden Sie hier im Satellitenradar.

Alle Satelliten sind bis zu zwei Stunden nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu sehen. Nur während dieser Zeit werfen Satelliten durch die Reflexion genügend Sonnenlicht auf die Erde zurück, sodass wir sie mit dem Auge wahrnehmen können.

Über den Autor Nico Märzhäuser

Nico Märzhäuser faszinierten seit seiner Kindheit vorallem Flugzeuge, Hubschrauber und der Traum vom Fliegen. Diese Faszination ist bis heute ungebrochen. Doch spätestens seit seiner Jugend hat er auch die Bereiche der Astronomie und Wetterbeobachtung ebenfalls für sich entdeckt.

Seit 2018 arbeitet Nico für ein regionales Medienunternehmen im Bereich Marketing und realisiert dort kreative Online-Projekte. Aus seiner Berufung heraus fiel die Entscheidung, sich mit seiner eigenen Homepage (www.da-oben.de) spannenden Themen rund um die Himmelsbeobachtung zu widmen und weitere Menschen dafür zu begeistern.