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Ausdruck vom: Dienstag, der 19.03.2024

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Meteoroide

Meteoroide sind kleine Körper im Sonnensystem mit Durchmessern von unterhalb eines Millimeters bis hin zu hunderten von Metern. Sie sind kleiner als Asteroiden. Treten sie in die Erdatmosphäre ein, so werden sie Meteore genannt. Falls sie den Erdboden erreichen, heißen sie Meteorite.

Auf dem Weg zur Erde

Wie lange ein Körper im All herumschwebt, kann man daran nachvollziehen, wie lange er der solaren und kosmischen Bestrahlung und dem Einfluss des Sonnenwindes ausgesetzt war. Dabei werden folgende Altersbestimmungen unterschieden:

  • Radiogenes Alter:
    Das radiogene Alter zeigt an, wann sich der kosmische Körper zum letzten Mal verfestigt hat, ausgekühlt ist (Argon-Uhr). Diese Untersuchung gibt also Auskunft, wie alt der Körper ist und wann er zum letzten Mal verflüssigt worden ist. Man kann aus dem radiogenen Alter die Entstehungszeit herauslesen und zu welchem planetarischen Objekt der Meteorit vermutlich gehört.
  • Bestrahlungsalter:
    Das Bestrahlungsalter dagegen zeigt an, wie lange der Körper sich im All aufgehalten hat. Hierbei mißt man auf der Oberfläche die Zerfallraten gewisser Atomkerne und erkennt daraus, wie lange er dem kosmischen, der solaren und kosmischen Strahlung ausgesetzt war.

Eisenmeteorite zeigen ein radiogenes Alter von ca. 4,6 Milliarden Jahre und ein Bestrahlungsalter von ca. 500 Millionen Jahre. Sie sind demnach so alt wie unser Sonnensystem und waren in den letzten 500 Millionen Jahre im Weltall kosmischer Bestrahlung ausgesetzt. Steinmeteorite haben das gleiche radiogene Alter; aber ihr Bestrahlungsalter liegt durchweg bei knapp 20 Millionen Jahre. Steinmeteorite sind demnach viel kürzer kosmischer Strahlung ausgesetzt gewesen als die Eisenmeteorite.

Dieses unterschiedliche Bestrahlungsalter lässt sich auf verschiedene Weise deuten. Entweder sind Eisenmeteorite bedeutend widerstandsfähiger bei Kollisionen oder es gibt verschiedene Herkunftsorte für die beiden Meteoritenarten. Besonders bei den kohligen Chondriten, welche eine sehr lockere Struktur sowie kohlenstoffreiche Verbindungen aufweisen, sagen die Wissenschaftler, dass sie eventuell Überreste von ausgebrannten Kometen sein könnten. Ihre leichte, lockere Struktur lässt vermuten, dass sie niemals Bestandteil des Asteroidengürtels waren. Vermutlich haben Eisen- und Steinmeteorite also verschiedene Herkunftsorte, das würde die unterschiedliche kosmische Bestrahlungszeit erklären.

Das Verhalten eines Meteoroiden auf seinem Weg durch unsere Atmosphäre hängt im wesentlichen von seiner Anfangsmasse, seiner Geschwindigkeit und von seinem Eintrittswinkel in die Atmosphäre ab.

Die Höhe, in der die kosmischen Partikel ihre Leuchtspuren ziehen, hängt offensichtlich von ihrer Geschwindigkeit ab. Teilchen mit niedrigen Geschwindigkeiten zwischen 10 und 20 km/sec. leuchten in einer Höhe von 70 bis 80 km. Dagegen leuchten die schnellen Meteoroide mit Geschwindigkeiten um 60-70 km/sec. bereits in einer Höhe von 100 bis 110 km.

Kosmische Partikel von 0,001 bis 0,1mm Grösse, Mikrometeorite

Kosmischer Staub, Partikel von 0,001 bis 0,1 mm ist so leicht, dass er von der Atmosphäre restlos abgebremst wird und langsam zur Erdoberfläche herabschwebt. Beispiel für die Intensität des kosmischen Staubes, welches sich immer in unserer Atmosphäre befindet, ist das Zodiakallicht.

Unter dem Zodiakallicht versteht man die Lichtbrechung der unter dem Horizont stehenden Sonne an den kosmischen Staubkörnchen in den oberen Luftschichten der Atmosphäre.

Man versucht seit langem solche Mikrometeoriten zu erhaschen und zu untersuchen. Sie sind nicht durch irdische Atmosphärenschichten geflogen und nicht durch irdische Substanzen verunreinigt. 1976 startete erstmals ein hochfliegendes Spezialflugzeug (U2), welches in der Stratosphäre mittels klebriger Gewebestreifen Mikrometeoriten einfing.