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10. Woche - Geschosse aus dem Weltall

Fotografiert von: Markus Noller | | Astrofoto der Woche

Noch im 19. Jahrhundert verstand man unter „Meteor“ einen vom Himmel fallenden Gegenstand, egal fest oder flüssig. Regel, Hagel und Graupel stellten Meteore aus Wasser dar. Darauf gründet sich der bis heute gültige Begriff „Meteorologie“ für die Wetterkunde. Inzwischen versteht man aber unter einem „Meteor“ nur die Lichterscheinung, die ein kleiner kosmischer Körper verursacht, wenn er aufleuchtend durch die obere Erdatmosphäre rast. „Sternschnuppen“ sind lichtschwache, kleine und wenig auffallende Meteore. Die hellen Meteore werden Feuerkugeln genannt, und bei gleißend hellen Erscheinungen spricht man von „Boliden“. Der eigentliche kosmische Körper, der bei genügender Masse nicht vollständig verglüht und auf den Erdboden fällt, heißt „Meteorit“. Es gibt Eisenmeteoriten und Steinmeteoriten. Übrigens wird der in die Atmosphäre eintretende Brocken in der englischsprachigen Fachliteratur „Meteoroid“ genannt. Und schon eine kleine Ankündigung: Demnächst wird im VdS-Journal für Astronomie Nr. 45 das Schwerpunktthema „Meteore“ vorgestellt.

Markus Noller stand am 15.06.2012 nachts auf dem 2500 m hohen Roque de los Muchachos auf der Kanareninsel La Palma. Mit einer Canon EOS 60D und einem Zoomobjektiv Canon EF 24-70mm L f/2,8 nahm er hintereinanderweg Serienaufnahmen mit 24 mm Brennweite bei Blende 4 auf. Bei ISO 800 wurde jeweils 30 s belichtet. Im Gebiet des südlichen Schützen gelang ihm dann dieser Schnappschuss eines hellen Meteors, der auf das Sternbild Südliche Krone zulief. Man beachte den grünlichen Anteil seiner Spur beim Eintritt in die Erdatmosphäre! Dieses grüne Leuchten entsteht, wenn das kosmische Geschoss auf die äußeren Schichten der Atmosphäre prallt und diese Luft ionisiert. Der Physiker redet dann vom „Stoß“, in der englischsprachigen Literatur dagegen wird gern vom „shock“ gesprochen. Ein Meteor leuchtet also nicht aufgrund der Reibungshitze, die beim Eintritt entsteht!
Der Bildautor schreibt: „Bei der Bearbeitung der Bilder für mein Timelapse-Video, welche ich letztes Jahr auf La Palma aufgenommen habe, ist mir ein einzelnes Bild aufgefallen, das einen hellen Meteor enthält. Ich fand die Konstellation interessant und habe das Bild einmal separat bearbeitet. Es handelt sich hierbei um eine Einzelaufnahme.“
Eine wirklich gute Idee für ein AdW! Hinweis für den Betrachter: Bei geringer Bildauflösung des Monitors wirkt die Meteorspur in manchen Viewern gestückelt. Eine 1:1-Darstellung zeigt dann aber alles makellos.

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