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Alles nur Unfug?

| Astrocomic

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass außerirdisches Leben tatsächlich existiert und wir nicht alleine in der Milchstraße sind? Versuchen wir mal, uns der Antwort auf diese Frage von galaktischer Bedeutung zu nähern. Was spricht zunächst für außerirdisches Leben? Nun, es gibt alleine in unserer Milchstraße mindestens 200 Milliarden Sonnensystem. Viele Wissenschaftler gehen mittlerweile sogar von mehr als 400 Milliarden aus. Selbstverständlich ist die Milchstraße nicht die einzige Galaxie im Universum, auch von diesen kosmischen Sternenanhäufungen gibt es wohl mindestens 100 Milliarden im Universum. Stark vereinfacht könnte man sagen. 100 Milliarden Galaxien mit jeweils circa 100 Milliarden Sonnensystem. Eine einfache Milchmädchenrechnung sagt uns also, dass die Gesamtanzahl der Sonnensysteme 10 Trilliarden beträgt. Ausgeschrieben sieht diese Zahl noch beeindruckender aus: 10000000000000000000000. Verrückt! Nun wäre es doch äußerst naiv zu behaupten, dass es nur in einem dieser 10 Trilliarden Sonnensysteme Leben gibt. Oder? Verstärken kann man das Argument noch durch folgende Überlegung: Es spricht vieles dafür, dass es sogar auf unserem Nachbarplaneten Mars mal einfachste Lebensformen gab. Wenn es direkt neben uns Leben gab - muss es dann nicht überall Leben geben? 

Gibt es auch Fakten, die gegen die Existenz von außerirdischem Leben sprechen? Alle Skeptiker dürfen aufatmen: Diese Fakten gibt es! Zunächst gibt es zahlreiche Sonnensysteme ohne Objekte, die als Planet bezeichnet werden könnten. Diese Sonnensysteme, in denen sich nur ein paar Steinchen um einen Stern drehen, können wir für unsere Suche nach Aliens also bereits ausschließen. Auch andere Arten von Sonnensystem bieten eher schlechte Voraussetzungen für Leben: Solche mit einem roten Riesenstern in der Mitte, solche mit einem weißen Zwerg in der Mitte und auch Doppelsternsysteme gelten als schlechte Orte für die Entstehung von Leben. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit für Leben auch in einem Sonnensystem, das unserem ähnelt, recht unwahrscheinlich: Immerhin muss sich einer der Planeten genau in der habitablen Zone, also in der richtigen Entfernung zur Sonne, befinden und es müsste – zumindest für Leben, wie wir es kennen – Wasser und Luft vorhanden sein. 

Vielleicht werden wir in den nächsten Jahren mehr Klarheit bekommen. Die NASA plant Missionen zu einigen der Monde der Gasplaneten Jupiter und Saturn. Viele dieser Trabanten gelten als aussichtsreiche Orte für die Suche nach außerirdischen Lebensformen. Sollten wir also tatsächlich irgendwann auf einem Mond wie Titan oder Ganymed extraterrestrische Bakterien finden, wird die Frage nach außerirdischem Leben ein für allemal beantwortet sein.


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