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Hubble entdeckt vierten Pluto-Mond

Der Zwergplanet Pluto besitzt einen vierten Mond. Das zeigen Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble, die amerikanischen Astronomen am Mittwoch veröffentlicht haben. Der kleine Begleiter der Eiswelt am Rand unseres Sonnensystems ist nach Schätzungen der Forscher zwischen 13 und 34 Kilometern groß und damit der bislang kleinste Mond Plutos. Die Wissenschaftler waren auf der Suche nach Ringen um den Zwergplaneten, als sie auf den kleinen Begleiter stießen. Die Beobachtungen dienen der Vorbereitung der "New Horizons"-Mission, einer amerikanischen Raumsonde, die 2015 an Pluto vorbeifliegen soll.

"Es ist beachtlich, dass die Kameras von Hubble uns erlauben, dieses winzige Objekt aus einer Entfernung von fünf Milliarden Kilometern zu sehen", sagt Mark Showalter vom SETI Institute in Kalifornien, der das Beobachtungsprojekt leitet. Der neue Mond kreist zwischen den Bahnen von Nix und Hydra, die im Jahr 2005 ebenfalls mit dem Hubble-Teleskop entdeckt wurden. Der größte Plutomond Charon wurde bereits 1978 vom Erdboden aus aufgespürt. Showalter und seine Kollegen fanden den vorläufig als P4 bezeichneten neuen Begleiter erstmals auf Aufnahmen des Hubble-Teleskops vom 28. Juni, weitere Bilder vom 3. und 18. Juli bestätigten dann ihren Fund.

"Das ist eine fantastische Entdeckung", freut sich auch Alan Stern, der wissenschaftliche Leiter der "New Horizons"-Mission. "Jetzt, wo wir einen weiteren Mond des Pluto-Systems kennen, können wir die Nahbeobachtungen für den Vorbeiflug planen." Mit kleinen Kurskorrekturen wollen die Forscher die Sonde so lenken, dass Nahbeobachtungen nicht nur von Pluto, sondern auch möglichst vielen seiner Monde möglich sind. "New Horizons" ist im Januar 2006 gestartet. Im Februar 2007 ist sie am Jupiter, dem größten Planeten des Sonnensystems, vorbeigeflogen und dabei auf Kurs Pluto gebracht worden.

Die Astronomen vermuten, dass Pluto in der Frühzeit des Sonnensystems mit einem anderen Zwergplaneten zusammengestoßen ist. Aus dem bei der Kollision ins Weltall heraus geschleuderten Material könnten dann die vier Monde entstanden sein. Ganz ähnlich ist der irdische Mond durch den Zusammenstoß der jungen Erde mit einem marsgroßen Protoplaneten entstanden.

Quelle:  www.cbat.eps.harvard.edu/cbet/cbet002769.txt