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Jupitersonde passiert die Erde

Erstellt von: Dr. Rainer Kayser | | Forschung und neue Erkenntnisse

Am Mittwoch fliegt die amerikanische Raumsonde Juno in eine Höhe von 560 Kilometern an der Erde vorüber. Im Schwerefeld der Erde holt sie kräftig Schwung – ihre Geschwindigkeit beschleunigt sich bei dem Rendezvous um 26.380 Kilometer pro Stunde. Juno soll im Juli 2016 Jupiter, den größten Planeten des Sonnensystems, erreichen. Mit insgesamt acht Instrumenten soll die Raumsonde ein Jahr lang Atmosphäre, Schwerkraft und Magnetfeld des Planeten untersuchen.

Die eine Milliarde Dollar teure Juno-Sonde war im August 2011 mit einer Atlas 5-Rakete gestartet. „Die Atlas 5 konnte Juno nur die Hälfte der Geschwindigkeit geben, die nötig ist, um Jupiter zu erreichen“, erläutert der leitende Wissenschaftler der Mission, Scott Bolton. „Der Vorbeiflug an der Erde liefert nun den Rest.“ Erstmalig ist eine Raumsonde, die in das äußere Sonnensystem fliegt, dabei nicht mit einer nuklearen Energieversorgung ausgestattet, sondern mit Solarzellen. Die drei Sonnenpaddel sind zehn Meter lang und zwei Meter breit.

Die Ausstattung mit Solarzellen ist nur möglich, weil Juno den Jupiter auf einer polaren Umlaufbahn umkreisen soll. Dadurch kann sie nur den Planeten selbst, nicht aber seine zahlreichen Monde untersuchen. Eine Bahn in der Ebene des Jupitersystems führt im Gegensatz zu einem polarem Orbit durch den starken Strahlungsgürtel des Planeten hindurch. Die starke Strahlung in diesem Bereich würde die Solarzellen rasch zerstören.

Zwar ist Juno auch mit einer kleinen Kamera ausgestattet, die Aufnahmen der Wolkendecke Jupiters zur Erde senden kann. Der Schwerpunkt der Mission liegt jedoch auf Instrumenten zur Vermessung des Magnetfelds des Riesenplaneten. Zudem wollen die Forscher anhand der Umlaufbahn der Sonde auch das Gravitationsfeld Jupiters untersuchen. Insgesamt erhoffen sich die Wissenschaftler von der Juno-Mission neue Erkenntnisse über die Entstehung des Planeten, sowie über seinen inneren Aufbau. Bislang ist zum Beispiel unbekannt, ob Jupiter überhaupt einen festen Kern besitzt. Quelle:

www.nasa.gov/mission_pages/juno/main/index.html