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Pluto auf der Steckbank

| Astrocomic

Ist das wirklich klug, was Pluto da macht? Vielleicht sollte man ihm doch eher davon abraten, sich durch die Hilfe eines Schwarzen Loches strecken zu lassen, um wieder Planetengröße zu erreichen... 

Ein Schwarzes Loch ist ein unfassbar dichter und schwerer Punkt, der durch seine starke Gravitation selbst die größten Sterne verschlingen kann.

Die Schwerkraft würde den Körperteil, mit dem man das Schwarze Loch zuerst erreicht, erfassen und vom Rest des Körpers wegziehen. Man würde sich in eine unendlich lange Spaghetti verwandeln, weshalb der britische Wissenschaftler Stephen Hawking für diesen Prozess den Begriff „Spaghettisierung“ erfunden hat.
So weit so gut – eine Sache hat Pluto aber nicht bedacht: Sobald man den Kern des Schwarzen Loches erreicht hat, würde die Schwerkraft dann ihre traditionelle Wirkung entfalten und das eingesogene Objekt zerquetschen. Plutos Plan scheint also nicht allzu durchdacht zu sein – ob wir ihn noch retten können?

Solange ein Objekt dabei beobachtet werden kann, wie es von einem Schwarzen Loch verschlungen wird, befindet es sich noch vor dem sogenannten Ereignishorizont. Diese physikalische Linie bezeichnet die gravitative Außengrenze des Schwarzen Loches. Entgegen weit verbreitetem Glauben wächst ein Schwarzes Loch nicht je mehr es frisst. Schwarze Löcher sind Punkte ohne Ausdehnung und können demnach nicht in ihrer Größe wachsen. Ihr Gewicht und somit auch ihre Schwerkraft wächst aber und schiebt damit die Grenze der Anziehung, den Ereignishorizont, immer weiter nach außen. Hinter dem Ereignishorizont ist es mit keiner Kraft der Physik mehr möglich, sich dem Sog des Schwarzes Loches zu entziehen – selbst Licht könnte ab dieser Stelle nicht mehr entkommen. Alle Ereignisse, die hinter dieser Grenze geschehen, würden deswegen für außenstehenden Beobachter für immer verborgen bleiben, da keine Informationen mehr unser Auge erreichen könnten. Ein Astronaut, der den Ereignishorizont überschreitet, wird also verschlungen – für Außenstehende würde es aber so aussehen, als würde er erstarrt vor dem Schwarzen Loch verharren.

Wir sollten Pluto also unbedingt raten, sich von Schwarzen Löchern fernzuhalten und von der Spaghettisierung als Wachstumsmöglichkeit Abstand zu nehmen.

 

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