Alle Themen auf Astronomie.de im Überblick




Ausgedruckte Seite: https://astronomie.de/aktuelles-und-neuigkeiten/detailseite

Ausdruck vom: Samstag, der 02.12.2023

Copyright: www.baader-planetarium.com

Zum Hauptinhalt springen
Offcanvas top
...

Schampoo gegen lästige Schnuppen

| Astrocomic

Kriege, Atomunfälle, Flutkatastrophen - das sind alles dramatische Ereignisse, vor denen sich die Menschen fürchten. Aber tatsächlich ist eine der größten Bedrohungen für die gesamte Menschheit gar keine irdische, sondern eine, die im Weltraum lauert! Die Rede ist natürlich nicht von Alien-Angriffen (wobei, man weiß ja nie...) sondern von Einschlägen! Die Bandbreite von möglichen Objekten, die mit der Erde kollidieren könnten, ist groß: Steinige Asteroiden (die man Meteor nennt, sobald sie sich im Anflug auf die Erde befinden), riesige Eisbrocken, die man Kometen nennt und vielleicht sogar andere Planeten!

Um direkt die aufkommende Furcht zu lindern: Jeden Tag fallen circa 1.000 Tonnen extraterrestrisches Gestein auf die Erde - an manchen Tagen sogar bis zu 10.000! Diese immense Masse kommt allerdings durch die große Anzahl an kleinen Steinchen zusammen. Die einzelnen Steine sind aber wegen ihrer geringen Größe kaum gefährlich für die Erdenbewohner. Statistisch gesehen schlägt außerdem ein Großteil der Eindringlinge in die die Erde umspannenden Ozeane ein und kann dort höchsten bei unachtsamen Fischen für Kopfschmerzen sorgen.

Nun bringen wir aber wieder Brisanz in die Thematik: Global gefährlich - also bedrohlich für die Existenz von Milliarden Menschen - wäre ein Einschlag von einem Objekt ab einem Durchmesser von 500 Metern. Wahrscheinlich ist das weniger als die Strecke, die die meisten von uns morgens zur Bahn laufen. Erschreckend, oder? Mit einem solchen Einschlag ist statistisch gesehen allerdings nur alle 500.000 bis 10.000.000 Jahre zu rechnen. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Erde 4,5 Milliarden Jahren alt ist, erscheint das aber gar nicht mehr so viel...

Und tatsächlich: Die Geschichte unserer blauen Heimat wurde maßgeblich durch solche Einschläge geprägt. Die Geschichte von den armen Dinosauriern, die einem solchen großen Stein (man schätzt ihn auf mindestens 10 km) zum Opfer fielen, kennt jedes Kind. 
Auch unseren Mond verdanken wir einem solchen Ereignis: Die herrschende Meinung geht davon aus, dass die Erde einst eine Kollision mit einem anderen Planeten namens Theia durchlebt hat. Bei diesem kolossalen Crash wurde so viel Materie aufgewirbelt, dass sich daraus letztlich unser Mond bildete. 

Wir sehen also: Einschläge von Objekten aus dem Weltraum müssen nicht immer schlecht sein - zumindest solange ein Planet nicht bewohnt ist. Sollte sich in Zukunft ein derartiges Objekt nähern, können wir Hoffnung haben: Sowohl die Europäische Weltraumbehörde als auch die NASA arbeiten an Abwehrmethoden. In Betracht käme beispielsweise eine Ablenkung des Objekts durch Schwerkraft eines anderen oder einfach ein Abschuss auf die ganz altmodische Art. Anti-Schnuppen-Shampoo hingegen, wie im heutigen Astro-Comic von Venus verwendet, wird wohl eher nicht helfen...