Vor dem "Abgrund"

Schwarze Löcher haben einen ziemlich schlechten Ruf. Und deshalb schaut auch Merkur im aktuellen Astro-Comic etwas ängstlich drein, während er so vor dem Ereignishorizont rumsteht. Aber ist dieser schlechte Ruf gerechtfertigt? Und was sollen wir Merkur raten, soll er den Ereignishorizont überschreiten oder lieber nicht?
Zunächst einmal lässt sich festhalten, dass ein Abstecher ins Schwarze Loch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tödlich wäre. Das lässt sich einfach erklären. Schwarze Löcher sind unfassbar schwere, verdichtete Objekte.
Eigentlich sind es also eher kleine Punkte und keine Löcher. Der "Schwarze Punkt" ist allerdings so klein, dass er keine Ausdehnung hat, man nennt das Singularität. Dieser massive Punkt hat eine ebenfalls massive Schwerkraft und zieht ALLES an. Nicht nur Planeten (Tu's nicht Merkur!) und Sterne, sondern auch das Licht. Wo kein Licht ist, sieht man nix, deswegen der Name "Schwarzes Loch".
Logisch, oder? Die Schwerkraft würde den Körperteil, mit dem man das Schwarze Loch zuerst erreicht, erfassen und vom Rest des Körpers wegziehen. Man würde sich in eine unendlich lange Spaghetti verwandeln. Sobald man den Kern des Gebildes erreicht hat, würde die Schwerkraft dann ihre traditionelle Wirkung entfalten und man würde zerquetscht werden. Das wäre dann allerdings auch egal, denn tot wäre man schon von der ersten Sekunde an.
Also man sieht: Es gibt nicht viele gute Argumente, die für einen Flug ins Schwarze Loch sprechen.
Bleibt noch die Klärung des Begriffes des Ereignishorizonts: Der Ereignishorizont bezeichnet die gravitative Außengrenze des Schwarzen Loches.
Entgegen weit verbreitetem Glauben wächst ein Schwarzes Loch nicht je mehr es frisst. Schwarze Löcher sind Singularitäten und können demnach nicht wachsen. Die Schwerkraft wächst aber und damit wird die Grenze der Anziehung, der Ereignishorizont, immer weiter nach außen geschoben. Alle Ereignisse, die hinter dieser Grenze geschehen, würden einem außenstehenden Beobachter für immer verborgen bleiben.
Wären wir nette Zeitgenossen, müssten wir Merkur hier also unbedingt raten, den Ereignishorizont nicht zu überschreiten! Ob wir ihm damit die Möglichkeit einer Zeitreise nehmen würden, dazu dann vielleicht in einem anderen Cartoon mehr...
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