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Ausdruck vom: Montag, der 13.05.2024

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Innerer Aufbau der Venus

Die Venus ist ähnlich wie die Erde aufgebaut. Sie enthält einen ca. 3000 km mächtigen metallischen Kern, der von einem ebenso mächtigem Mantel aus dichten, eisenhaltigen Silikaten umhüllt ist. Über dem Mantel liegt die Venuskruste, die im Mittel ca. 100 km mächtig ist. Der metallische Kern der Venus besteht wahrscheinlich so wie auch der Kern der Erde überwiegend aus Eisen und Nickel. Ebenso wie auf der Erde dürften Magnesium- und eisenhaltige Silikate die häufigsten Minerale im Venusmantel sein und auch die Venuskruste dominieren. Es ist nicht bekannt, ob der Venuskern so wie der Erdkern im seinem Zentrum fest und in seiner äußeren Zone geschmolzen ist. Das äußerst schwach ausgeprägte Magnetfeld belegt, das der Kern flüssig ist, aufgrund der sehr langsamen Eigenrotation der Venus wirkt der das Magnetfeld erzeugende Dynamoeffekt jedoch sehr schwach. Über den Venusmantel ist nicht viel mehr bekannt als über den Kern. Man ist sich heute allerdings einig, dass die Venus ein tektonisch weitgehend inaktiver Planet ist und somit keine Verschiebungen großer Krustenplatten stattfinden. Die Ursache für die fehlende Plattentektonik liegt in der hohen Oberflächentemperatur der Venus, die eine Abkühlung des Mantelmaterials behindert und dadurch jede durch Konvektion bedingte Strömung des Mantelmaterials unterbindet. Die Oberflächenkartierung der Magellan-Sonde ergab, dass die derzeitige Venusoberfläche nicht älter als 500 bis 1000 Millionen Jahre ist. Das legt nahe, dass es früher tektonische Bewegungen auf der Venus gegeben haben muss, die vor 500 bis 1000 Millionen Jahren zum Stillstand gekommen sind.