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30. Woche: Der Kugelsternhaufen Messier 13

Fotografiert von: Hartmut Bornemann | | Astrofoto der Woche

Im AdW 28/2009 wurde Messier 5 vorgestellt. Jetzt folgt M 13. Falls Sie an Kugelsternhaufen Interesse haben, besorgen Sie sich die physikalischen Daten nicht aus dubiosen Astroquellen, sondern aus der wissenschaftlichen Fachliteratur. Sehr zu empfehlen ist die Arbeit von Harris W.E.: A catalog of parameters for globular clusters on the Milky Way; AJ 112, 1487 (1996). Für diejenigen, die solches zum ersten Male hören: AJ ist das „Astronomical Journal“, in diesem Fall der Band 112 aus dem Jahre 1996. Auf der Seite 1487 ist ein Grundsatzartikel zu dieser Datenbasis für Kugelsternhaufen abgedruckt. Diese Datenbasis erscheint im Internet und wird von Zeit zu Zeit überarbeitet. Die letzte Revision war 2003 unter: www.physics.mcmaster.ca/Globular.html.

Man kann Fachartikel z.B. über die Internet-Datenbank Simbad einsehen. Wie das läuft, werde ich demnächst in einem speziellen Artikel auf Astronomie.de erklären (Anmerkung Peter Riepe).

M 13 (= NGC 6205) ist und bleibt der beliebteste Kugelsternhaufen des nördlichen Himmels. Er ist ein leicht auffindbares Objekt, das bei dunklem Nachthimmel schon mit bloßem Auge erkennbar ist. Sein scheinbarer Durchmesser erreicht 16.6´. Nach Harris (2003) beträgt seine scheinbare Helligkeit 5.78 mag und seine Entfernung 25000 Lj. Das bedeutet einen wahren Durchmesser von ca. 120 Lichtjahren. Der mittlere Farbindex B-V = 0.68 mag bedeutet „weiß“. Das sagt aber nichts aus über die farbliche Variation der Haufensterne. Grundsätzlich besitzt jeder Kugelsternhaufen viele orangefarbene bis gelbliche Sterne. Im Farbenhelligkeitsdiagramm gehören sie dem Riesenast an und werden kurz „Rote Riesen“ genannt. Sie repräsentieren die hellsten Sterne eines Kugelsternhaufens. Früher von Amateur-Astrofotografen wenig beachtet, treten inzwischen auch die blauen Horizontalast-Sterne deutlich in Erscheinung! Ihre Helligkeiten sind etwa 2 bis 3 mag geringer als die der hellsten Roten Riesen. Wieviele blaue Horizontalast-Sterne in einem Kugelsternhaufen vorkommen, hängt von dessen Alter ab. M 13 hat mit einem Alter von 13,5 Milliarden Jahren sehr viele blaue Horizontalast-Sterne.

Hartmut Bornemann setzte ein Takahashi TOA-150 auf einer Montierung EM-400 ein. Der apochromatische Refraktor hat 150 mm Öffnung und f = 1090 mm. Die Aufnahme entstand am 09.05.2008 in Wasbüttel. Ab 00:04 Uhr wurde mit einer SBIG ST-2000XM plus Filterrad CFW-8 bei -25°C Chiptemperatur 180 Minuten lang belichtet. L:R:G:B = 85:40:30:25 Minuten. Die Nachführung erfolgte mit einer SBIG ST-402ME über eine Takahashi FS-60C. Auch wenn es sich „nur“ um einen Kugelsternhaufen handelt - diese Aufnahme wurde geflatfieldet.

RA = 16 h 41 min 42 s, DEK = 36° 27´ 37´´