5. Woche - Die Plejaden – völlig „zugestaubt”

Anknüpfend am letzten AdW „Perseus/Taurus“ von Peter Knappert gibt es nun ein „Schmankerl“ von Stefan Binnewies und Rainer Sparenberg. Das Bild wurde bereits im letzten Herbst auf der Kanareninsel La Palma aufgenommen und zeigt die Plejaden, eingebettet in ausgedehnte, teilweise filamentartige Reflexionsnebel. Diese Nebel waren schon zu Zeiten der konventionellen Fotografie auf Film bekannt. Man beachte die vielfältige Struktur der Nebel-Landschaft, und das in Farbe! Wie die Wissenschaft herausgefunden hat, sind die Plejaden gerade dabei, eine Zone ausgedehnter Molekülwolken zu durchqueren. Diese sind üblicherweise bräunlich, die Plejaden jedoch färben in ihrem näheren Umkreis alles deutlich bläulich. Einige der Nebel stechen wegen ihrer Form ins Auge, z.B. links oben der „pignose nebula …“, dessen Namen garantiert noch niemand kennt, auch nicht in den englischsprachigen Ländern … (Kommentar des schmunzelnden Redakteurs P.R.). Dazu ein wenig vergrößern, das Bild gibt es her.
Innerhalb einer nebeligen Woche mit phasenweisen Auflockerungen entstand unter anderem diese insgesamt 100-minütige Belichtung. Kamera war eine SBIG STL-11000, als Optik ein Teleobjektiv f = 200 mm bei Blende 3,5. Aufnahmeort war die über 2400 m hohe Gipfelzone des Roque de los Muchachos. Eigentlich sollte die kosmische Nebel-Szenerie noch länger belichtet werden, aber leider, denn … „Direkt danach“, so die Bildautoren, „standen wir selbst im Nebel.“
Auf dem Deep-Sky-Treffen (DST) im kommenden März (18.-20.03.2011) gibt es mehr von La Palma! Näheres zum DST selbst: www.fachgruppe-deepsky.de oder http://astrofotografie.fg-vds.de/
RA = 03 h 47 min, DEK = +24° 07´