Schaer-Refraktoren

Um ein langbrennweitiges und dennoch kompaktes Linsenteleskop zu erhalten, wird der Strahlengang mit 2 Planspiegeln zu einem Schaer-Refraktor gefaltet (nach dem Astroamateur Schaer benannt). Die Spiegel sind geringfügig gegen das Lichtbündel geneigt und stehen sich gegenüber, so dass eine Faltung entsteht, welche die Baulänge etwa auf 1/3 reduziert. Damit lässt sich ein langbrennweitiges Fraunhofer-Objektiv mit f/15-f/20 verwenden, dessen Farbfehler bereits sehr gering ist. Die Umlenkung mit Planspiegeln verursacht keine zusätzlichen optischen Fehler, solange diese von hoher Qualität sind. In einer Variante des Faltrefraktors wird der obere Planspiegel um etwa 45° geneigt. Damit entsteht ein seitlicher Einblick, ähnlich wie bei einem Newton-Teleskop. Schaer-Refaktoren eignen sich besonders gut für die Mond- und Planetenbeobachtung.
Literatur
The folded Refractor, E. Pfannenschmidt, S&T, March 01, p.120