Apollo 13 - Die gescheiterte Mondmission
Nachdem die beiden vorhergegangenen Mondlandungen erfolgreich in den ebenen Mondmeeren gelandet waren, wurde als drittes Ziel die interessantere Fra-Mauro-Region ausgewählt. Beim Start bestand die Besatzung von Apollo 13 aus James Lovell, John Swigert und Fred Haise. Statt Swigert hätte ursprünglich Kenneth Mattingly Pilot der Apollo-Kapsel werden sollen. Da vor dem Start jedoch Röteln in der Apollo-Crew ausbrachen und Mattingly nicht immun dagegen war, wurde er durch Swigert ersetzt. Später stellte sich jedoch heraus, dass Mattingly sich nicht angesteckt hatte. Er startete dann mit Apollo 16. Auch James Lovell war ursprünglich nicht für diesen Flug vorgesehen, er ersetzte Alan Shepard, der stattdessen mit Apollo 14 startete.
Die Saturn V mit Apollo 13 hob am 11. April 1970 von Cape Canaveral ab, was nicht ganz reibungslos verlief: Das mittlere Triebwerk schaltete mehr als zwei Minuten zu früh ab, was die Flugleitung durch verlängerte Brennzeiten der übrigen vier Triebwerke ausglich. Dadurch konnte die Abweichung vom Kurs minimiert werden. Der Grund für die Abschaltung des mittleren Triebwerks war der "Pogo-Effekt": Durch Druckänderungen im Triebwerk schwankte der Treibstoffdurchsatz, sodass es zu ungleichmäßiger Verbrennung und Vibrationen kam. Der Name stammt vom Pogo- oder Springstock, der ähnlich hüpft wie der Treisbstofffluss.
Das nächste Problem trat knapp 56 Stunden später auf, als Apollo 13 rund 300.000 Kilometer von der Erde entfernt war: Durch einen Kurzschluss in einem Thermostat explodierte einer der Sauerstofftanks des Kommando- und Servicemoduls "Odyssey", ein weiterer wurde beschädigt. Dadurch konnten die Brennstoffzellen, die für die Strom- und Wasserversorgung nötig waren, nur noch begrenzte Zeit arbeiten - die Mission musse daher abgebrochen werden, und die Astronauten schnellstmöglich zur Erde zurückkehren. Die Mondlandefähre "Aquarius" musste dabei die Rolle des Rettungsboots übernehmen, allerdings waren ihre Systeme nicht für drei Personen ausgelegt. Daher musste zum Beispiel der CO2-Filter der Odyssey, der für die Reinigung der Atemluft nötig war, mit Klebeband provisorisch an das System der Aquarius gekoppelt werden. Weitere Probleme waren der Mangel an Wasser und Strom.
Apollo 13 wurde um den Mond herum gelenkt und auf dessen fernen Seite durch einen Raketenschub beschleunigt, um so die gesamte Flugdauer auf etwas mehr als 140 Stunden zu beschränken. Das Kommando-Modul, in dem die Astronauten landen sollten, wurde erst kurz vor Erreichen der Erde wieder in Betrieb genommen, seine Elektronik war zum Glück nicht durch Kälte oder Feuchtigkeit beschädigt worden. Die Mondlandefähre und das Service-Modul verglühten in der Erdatmosphäre beziehungsweise versanken im Pazifik, mit ihnen auch die atomare Stromversorgung, die die Experimente auf dem Mond mit Strom hätte versorgen sollen. Das Kommando-Modul Odyssey mit den drei Astronauten konnte dagegen sicher im Pazifik landen und vom Flugzeugträger Iwo Jima geborgen werden.
Knapp sechs Tage nach dem Start endete die Mission - da die Astronauten gesund zur Erde zurück kamen, bezeichnete die NASA die Mission später als "erfolgreichen Fehlschlag". Dennoch gelang den Astronauten ein neuer Rekord: Auf ihrer Bahn um den Mond hatten sie sich weiter von der Erde entfernt als je ein Mensch zuvor - bis heute steht dieser Rekord. Außerdem schlug die dritte Raketenstufe - die Saturn IVB - wie geplant auf dem Mond ein, etwa 120 Kilometer von der Landestelle von Apollo 12 entfernt. Die dort zurückgelassenen Instrumente registrierten den Einschlag, auch eine bis zu sechzig Kilometer hohe Gaswolke konnte beobachtet werden.
Der Landeplatz (Rükl Karte 42)
Apollo 13 hätte eigentlich in der Fra-Mauro-Region landen sollen, diese Aufgaben übernahm dann die Folgemission Apollo 14. Der "Saturn-Impact" - also der Einschlag der dritten Raketenstufe - erfolgte 76 nautische Meilen oder rund 140 Kilometer westlich der Landestelle von Apollo 12. Um diese Stelle zu finden, suchen Sie wie schon bei Apollo 12 zuerst den 39 Kilometer großen Krater Lansber auf, schwenken von diesem aber nach Südwesten. Etwa auf halber Höhe zwischen Lansberg und dem Riphä-Gebirge finden Sie einen kleinen Krater - Lansberg B. Ein kleines Stück östlich schlug die dritte Stufe der Saturn V auf.